Ausgecheckt: Eine Woche Vegan
Wie man es ja schon an der Überschrift lesen kann und wie manche es schon in der letzten Woche bemerkt haben, ich habe für mich eine kleine Herausforderung oder wie es jetzt auch viele nennen „Challenge“ gestartet. Ich wollte mich eine Woche vegan ernähren, dabei aber auch weiterhin kohlenhydratarm essen.
Im Vorfeld habe ich mich mit einigen darüber unterhalten die der Meinung waren, dass ich das nicht schaffe, da mir ja viele Nährstoffe fehlen würden. Aber ich wollte es trotzdem machen.
Aber Warum?
Den Endschluss habe ich gefasst, nachdem ich mal wieder einen furchtbar, schlechten Artikel von Jemanden gelesen hatte, dem es aufgezwungen wurde. Diese Person wollte sich nicht einmal damit auseinandersetzen und das hat man von vorne bis hinten rausgelesen.
Mich stören so voreingenommene Meinungen. Das liegt vielleicht mit daran, dass ich seit meiner Ernährungsumstellung auch oft mit Blicken der Unverständnis angeschaut werde.
Aber genau so eine Person die ja sich einfach Nudeln mit Tomatensoße machen kann motzt über die vegane Ernährungsform… Also habe ich mir den Endschluss gefasst das Selbe zu tun, nur ohne Standard-Nudeln aus dem Päckchen. Sondern frisch, mit viel Gemüse, so wie ich es ja auch mache. Nur ohne tierische Produkte wie Milch, Quark, Eier oder Joghurt.
Ich gebe zu, ich habe mir es etwas einfacher gemacht in dem ich dieses Experiment in meinem Urlaub gestartet habe und in einem Zeitraum in dem man mich nicht zum Essen eingeladen hat. Das liegt aber auch mit daran, dass ich meine Mitmenschen nicht überfordern wollte. Bisher habe ich nur immer gesagt, ja das Fleisch und das Gemüse esse ich… die Beilage lass ich aber weg. Naja wenn ich nun gesagt hätte: “ Sorry, ich esse keine tierischen Produkte. Und die Beilage hat mir zu viel Kohlenhydrate, das esse ich auch nicht. “ Dann wäre das für beide Parteien keine angenehme Situation.
Aber das hat auch eine gute Seite für meine Leser gehabt, denn so konnte ich euch jeden Tag mit einem Rezept beglücken.
Aber wie liefen denn nun die Tage so ab?
Also am Anfang wollte mein Lebensgefährte mitmachen. Bis zu dem Zeitpunkt als ich ihm im Supermarkt erklärt habe was ich mir so zum Frühstück vorstelle. Dann war es vorbei. Er hat zwar meine warmen Gerichte mitgegessen aber sonst hat er gefuttert was er wollte.
Vorgestellt habe ich mir für morgens Smoothis mit Soja-Joghurt und frischem Obst, selbst gemachtes Brot und verschiedene vegane Aufstriche sowie low carb Marmelade. Also ich fand es nicht schlecht.
Der Montag hat dann auch mit einem Brombeer-Smoothie begonnen. Mittags gab es dann das Rahm-Wirsing. Nachdem wir Nachmittags in den Film „voll verzuckert“ gegangen sind, ging es danach in ein sehr leckeres Restaurant essen. Dort wussten wir, dass es gute vegane Küche mit viel Gemüse gibt. Also alles kein Ding. Als Nascherei zwischendurch gab es immer wieder Nüsse.
Der erste Tag ging schon mal gut rum. Am zweiten Tag wollte ich ein leckeres Brot mit Chia Samen machen. Doch leider war das geschmacklich nicht so so super wie erhofft. Es hatte vorallem ein sehr
seltsames Eigenleben in dem es sich selbst
aus der Form befreit hat. Nach vielen Folgen Akte X würde ich von außerirdischem Leben sprechen, aber nun gut, ich gehe besser nicht darauf ein. Das Brot hatte wenigstens ein Gutes. Denn ich habe festgestellt dass die Nuss-Creme von Xucker (nunux) vegan ist. Die wurde also dick aufs Brot gepackt.
Mein Freund hat sich dazu natürlich dick Käse aufs Brot gepackt. Normalerweise hätte ich nun den Käse pur gegessen und das Brot beiseite gelegt. Aber ich hatte ja nichts anders. Blöd gelaufen. Aber es hätte ja auch schmecken können. 🙂
Zum Mittag- und Abendessen gab es dann ein leckeres Kürbis-Sellerie-Pürree mit Tomatensoße. Es hat auch satt gemacht. Allerdings habe ich zwischendrin richtigen Heißhunger auf würzig/fettiges Essen bekommen. Da konnten meine Nüsse nur noch gesalzen mithalten. Das hat mir schon zu denken gegeben.
Mittwochs gab es dann selbstgemachte Walsnuss-Muffins. Die waren ganz OK. Dazu gab es einen Kaffee mit Kokosmilch. Also keinem Kokosdrink sondern Kokosmilch. Während ich das getrunken habe, habe ich mich gefragt ob das denn jetzt die vegane Art des Bullet proof Coffee ist. Also ich konnte dazu jetzt auch nix finden, wenn da einer mehr weiß. Ich bin gerne etwas schlauer.
Mittags gab es dann einen bunten Eintopf aus den verschiedensten Gemüsesorten. Es war wirklich lecker, aber ich habe mir zu dem Zeitpunkt schon eine Fleisch- oder Käseeinlage gewünscht. Während ich mir einen Klecks Soja-Joghurt in den Eintopf gemacht habe, gab es den Eintopf bei meinem Freund mit Frischkäse. Ich glaube in dem Moment hat schon etwas Futterneid geherrscht. Aber ich war noch enspannt.
Abends habe ich dann den Nusszopf gemacht. Einen Teil davon habe ich auch Freunden mitgebracht, so konnte ich Abends auch etwas naschen. Außerdem hat mir eine Freundin erzählt woran mein Heißhunger auf deftig/würziges kommen kann. Sie hat mir geraten mehr Magnesium zu mir zu nehmen. Das Verlangen auf würziges habe ich öfters, dann esse ich aber einfach etwas Schinken. Das war ja so nicht drin. Also habe ich am Donnerstag erstmal eine Magnesium-Tablette genommen. Das hat Wunder bewirkt.
Zum Frühstück gab es an dem Morgen dann ein Stück von meinem Nusszopf. Den Kaffee habe ich mir dann allerdings gespart.
Mittags und Abends gab es dann meine exotische Chili-Variante. Dass war auch so eine 50/50 Chance ob es gut wird oder nicht. Aber es war so gut, dass es das gleich Abends nochmal gab. Aber auch hier hat mir irgendwie das Käse-Topping gefehlt.
Jetzt werden sicherlich Einige anmerken wollen, dass doch veganen Käse gibt. Ja, den gibt es. Aber beim Einkauf stand ich vor dem Regal mit veganer Wurst und Käse und konnte mich einfach nicht überwinden. Außerdem musste ich feststellen, dass der Käse 20 g Kohlenhydrate auf 100 g hat. Das ist also kein Ersatz.
Am Freitag gab es dann, wie auch am Samstag wieder etwas vom Nusszopf. Damit habe ich ein optimales Frühstück gefunden.
Mittags gab es dann Süßkartoffelpommes mit veganer Salatmayonaise und Gurkensalat. Manche schreien jetzt bestimmt auf. Ich aber nicht, denn für mich sind Süßkartoffeln, ebenso wie Hülsenfrüchte, in Maßen in Ordnung.
Abends gab es dann wieder Reste. Das ist eigentlich ganz praktisch, wenn man nicht so oft kochen möchte. 🙂
Der Samstagmittag/Abend war bei uns leicht verkatert, darum gab es zum Mittagessen nur eine Restesuppe aus Brokkoli und Kürbis. Dazu gab es Falafel. Sonst habe ich nur Pistazien genascht.
Da war dann die Woche schon fast um und ich hatte immer noch kein Tofu getestet. Das wollte ich aber noch ändern und bin in den Supermarkt. Dort habe ich mir Räucher-Tofu sowie eine Saitan-Salami geholt.
Die Saitan-Salami habe ich gleich getestet und ich muss sagen, sowas ekeliges habe ich schon lange nicht mehr gegessen. Es hatte nicht annähernd die Konsistenz von einer Wurst. Auch der Geschmack hat nicht gepasst. In dem Moment musste ich an viele Freunde denken die sich über die „Fleisch-Namen“ beschweren. Normalerweise verteidige ich das Vorgehen, da ich es ja selber kenne, nur mit den Beilagen, aber hier hätte man es ja auch Saitan-Sticks nennen können. Naja Egal… Ich werde es aufjedenfall nicht wieder kaufen.
Abends habe ich dann noch meine Chia-Zimtsterne gemacht. Die hätte ich schon früher machen sollen, dann hätte ich eine perfekte süße Nascherei gehabt. Dafür gabs davon dann mehr am Sonntag.
Am Sonntag morgen habe ich mir dann einen Himbeer-Smoothie gemacht. Mit neutraler Soja-Milch. Also pur schmeckt sie ja nicht soo sehr, aber gemixt ist sie super.
Später habe ich dann endlich Tofu probiert in einem Kürbis-Curry. Dieses Rezept wird im laufe der Woche folgen. Ich muss sagen mir schmeckt der Tofu. Man darf es nur nicht direkt als Fleischersatz sehen. Mein Freund zum Beispiel mag es darum überhaupt nicht. Das hat mich jetzt aber in dem Fall nicht gestört, denn dann gab es mehr für mich.
Ja, dann war die Woche auch schon quasi um.
Und mein Fazit:
Grundsätzlich habe ich keine Probleme damit gehabt vegan zu kochen und zu essen. Es war auch keine große Umstellung, da ich ja sonst auch kaum fertige Produkte verwende. Aber manchmal habe ich mir doch gedacht. Also jetzt wär es mit Käse noch geiler.
Allerdings finde ich auch, dass man sich auf andere Geschmackserlebnisse einstellen muss. Denn wenn ich allein an die deftigen Aufstriche denke, dann kenne ich nichts was sonst so schmeckt. Wer sich aber nicht darauf einlässt hat damit so einige Probleme.
Mir ist aber eine Sache während der Woche aufgefallen die ich noch nicht erwähnt habe. Nämlich wie oft ich aus Routine in den Kühlschrank greife um mir einfach Milch zu holen. Um dann aber zu merken dass es ja tierisch ist. Oder beim Spanier beinahe eine Portion Serrano zu bestellen. Das sind so Dinge die einfach drin sind ohne darüber nachzudenken aus was es besteht. Ähnlich ist es auch bei Süßigkeiten oder Getränken. Ich hätte gerne ein zuckerfreies Bonbon gegessen. Aber da ist ja Gelatie drin. Die Auswahl ist schon beschränkt, aber sie wächst.
Aber grundsätzlich ist es möglich sich vegan und Low Carb zu ernähren ohne dabei nur am Salatblatt zu knabbern.
Und ich werde auch immer wieder ein veganes Gericht in auf meinen Speiseplan und somit auf den Blog stellen. Aber ich mag Fleisch, Käse und Joghurt einfach zu gern. Und mein Anliegen ist einfach nicht groß genug um darauf zu verzichten. Meinen Respekt geht an alle die es tun.
Mittlerweile gibt es ja dazu auch das ein oder andere Buch:
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Wie sieht es aus, habt ihr euch schon vegan und Low Carb ernährt?
Ich habe für mich jetzt entschieden, dass ich vegan leben möchte. Bei LC ist man ja schon etwas eingeschränkt. Mit vegan noch etwas mehr. Aber dein Post hat mir auf jeden Fall sehr viel mut gemacht 🙂
Danke dafür <3